
Dieser Frage stellte sich die Klimainitiative Neubiberg gemeinsam mit ihren Podiumsgästen vergangenen Montag im Pfarrsaal St. Georg, Unterbiberg. Neben MdL Kerstin Schreyer (CSU) waren Prof. Hedwig Richter (Universität der Bundeswehr München), Dr. Andreas Kießling (Leiter Vorstandsbüro und Politik, Bayernwerk) und Bernd Ulrich (Journalist, ZEIT) auf dem Podium vertreten. Moderiert von Annika Gehrmann und Christian Ellerhold, den Gründern der Klimainitiative, ging man zunächst der Frage nach, warum wir in unserer Demokratie nicht deutlich schneller in Richtung Klimaneutralität vorankommen, wo doch die Aussicht auf bessere Luft, weniger Verkehrslärm und gesünderes Leben für alle ein attraktives Ziel ist. Die Gründe dafür sind vielfältig – je nach Perspektive liegt es daran, dass die Bevölkerung diese Klimaneutralität nicht wünscht oder daran, dass die Politik die dringend notwendigen Maßnahmen nicht beschließt und so den Menschen das Gefühl vermittelt, die Klimakrise sei nicht so dringend. Hier wurde der Vergleich zu Konrad Adenauer und Willy Brandt gezogen, die den Menschen in Bezug auf die Ostpolitik etwas zugemutet und so Entscheidendes für Frieden und Wohlstand in Deutschland erreicht haben. Dann ging es um mögliche Lösungswege hin zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen, die nicht nur den Klimaschutz, sondern auch die Ökologie mit umfasst. Kerstin Schreyer wies darauf hin, dass „wir die Menschen begeistern müssen. Ich sehe die Energiewende als große Chance für die Wirtschaft“. Bernd Ulrich forderte von der Politik mehr Mut: eine ökologische Wirtschaft sei nur möglich, wenn wir u.a. unseren Fleischkonsum drastisch reduzieren. Das müsse öffentlich gesagt und nicht mit Social Media-Beiträgen, die den Fleischkonsum feiern, konterkariert werden. Andreas Kießling stellte heraus, dass für die Wirtschaft Planungssicherheit sehr wichtig sei. Hedwig Richter ergänzte, dass das Tun jedes Einzelnen eine wesentliche Rolle in der Demokratie spielt und Forderungen an die Politik daher sehr wirksam sind. Im Anschluss gab es eine spannende Diskussion mit den knapp 80 Besucherinnen und Besuchern der Veranstaltung. Die Veranstalter bezeichnen das Event als sehr gelungen: das Thema wurde aus ganz verschiedenen Blickwinkeln auf respektvolle Art diskutiert.