7 Schritte zur Solarthermie-Anlage

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1. Grundlagen prüfen
Dachausrichtung
Solarthermie benötigt je nach Auslegung 5-15 m2 verschattungsarme Dachfläche und kann sowohl bei Süd- als auch bei Ost- und/oder Westausrichtung wirtschaftlich betrieben werden. Westausrichtung ergibt im Frühjahr und Herbst bessere Ausbeute, als das Ostdach, weil morgens eher noch Nebel herrscht.
Heizungstechnik
Unterstützung für die Warmwasseraufbereitung kann in praktisch jede Heizungsanlage integriert werden. Für zusätzliche Heizungsunterstützung ist eine Niedertemperaturheizung, also Flächenradiatoren oder eine Fußbodenheizung von Vorteil.
Platzbedarf für Speicher
Für Warmwasseraufbereitung benötigt man mindestens 300 Liter Speicher, für Heizungsunterstützung werden Speicher zwischen 500 und 2000 Litern verbaut. Der nötige Platz muss bei der Heizungsanlage vorhanden sein und der Speicher muss durch die Türen passen. Ist die Anlage unter dem Dach, muss zusätzlich die maximale Deckenlast berücksichtigt werden.
Nachrüstung / Brenneraustausch
Solarthermie kann sowohl in bestehende Anlagen integriert werden, als auch bei einem Heizungsaustausch installiert werden. Bei Neuanlagen kann man zusätzlich den Umstieg auf klimaneutrale Systeme prüfen.  Am meisten Energie kann man einsparen, wenn die Solarregelung in der vorhanden Heizungsregelung integriert werden kann.
2. Informationen sammeln
Wir bei Klimaneutral 2035 kennen etliche Menschen in Neubiberg und Umgebung, die schon eine Solarthermieanlage installiert haben und ihre Anlage auch gerne Interessenten zeigen. Wenn Sie uns eine E-Mail an info@klimaneutral2035.de schreiben, vernetzen wir Sie gerne.

Darüber hinaus unterstützt und berät der Arbeitskreis Energie und Klima des Bürgerforums Agenda 21 Ottobrunn- Neubiberg BürgerInnen schon seit vielen Jahren bei der Installation von Solarthermieanlagen.

Eine weitere gute Möglichkeit an Informationen zu kommen, bietet die persönliche und unabhängige Beratung der Energieagentur Ebersberg-München. Dort gibt es auch ein Solarkataster, das eine Abschätzung für die Eignung des eigenen Dachs liefert.

3. Berechnung der Wirtschaftlichkeit
Als Faustregel gilt, dass eine reine Warmwasseraufbereitung den Gesamtenergiebedarf um ca. 15% senkt, mit zusätzlicher Heizungsunterstützung kann die Ersparnis bis zu 30% betragen. Die Kosten einer Solaranlage liegen zwischen 4000 und 9000 Euro. Der Bund fördert Solaranlagen mit 30% der Investitionskosten. Bei gleichzeitiger Erneuerung  des Heizkessels und Solaranlage mit Heizungsunterstützung wird die Gesamtinvestition, also Solaranlage und Heizung, mit 30% gefördert, bei einer Heizung für den Betrieb mit Erneuerbaren Energien mit 35%, bzw. 45%, wenn die alte Heizung eine Ölheizung ist.

Die Gemeinde Neubiberg fördert zusätzlich Maßnahmen zur CO2-Einsparung. Diese liegen zur Zeit bei 100Euro/m2 für solare Warmwasserbereitung und bei 200 Euro/m2 wenn mit Heizungsunterstützung.

Durch die erhebliche Förderungen kann es bei günstigen Rahmenbedingungen dazu kommen, dass eine neue Heizung mit Solarunterstützung nicht mehr kostet, als eine neue Heizung ohne Solar. Eine Solaranlage amortisiert sich also ggf. in nur wenigen Jahren.

Darüber hinaus, reduziert die Solaranlage die Betriebsstunden des Heizkessels, was sich positiv auf die Lebensdauer des Kessels auswirkt und dadurch ebenfalls Kosten reduziert.

4. Angebote einholen
Vor der Auftragsvergabe sollte man sich mindestens 3-4 Angebote von Fachfirmen einholen. Eine gute Firma wird die Situation vor Ort besichtigen und ggf. Platz und Türen ausmessen, um den Einbau fachmännisch abschätzen zu können.

Ein gutes Angebot schlüsselt die einzelnen Komponenten vollständig auf und rechnet auch die Arbeitszeit zur Montage der Kollektoren und die zusätzlich benötigte Verrohrung. Auch sollte geklärt sein, ob für die notwendigen Arbeiten Gerüste oder Vertikalaufzüge benötigt werden. Achten Sie darauf, ob die Fachfirma Solarthermie aktiv bewirbt, zum Beispiel auf der Webseite: Manche Installateure scheuen den zusätzlichen Aufwand und wollen lieber eine traditionelle Heizungsanlage verkaufen.

Klären Sie mit Ihrer Wohngebäudeversicherung, ob Sie etwas tun müssen, um die Solaranlage mit zu versichern.

5. Finanzierung und Förderung
Förderung Neubiberg

Die Gemeinde Neubiberg fördert Solarthermie-Anlagen mit 100€/m2 (Warmwasser) und 200€/m2 (Warmwasser + Heizung).

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Förderung BAFA

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Solarthermie-Anlagen mit 30-50%

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Finanzierung

Die KfW bietet günstige Kredite und Zuschüsse für Solarthermie-Anlagen.
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Tipp: Förderung immer vor Auftragsvergabe beantragen.

Wichtig ist, dass Sie in jedem Fall erst die Förderung beantragen und auf die Förderzusage warten, bevor ein Auftrag zur Installation erteilt wird!

6. Auftragsvergabe und Installation
Klären Sie bei der Auftragsvergabe, welche Zahlungsmodalitäten angeboten werden und ob Sie bei schneller Zahlung Skonto bekommen.

Die Installation selbst wird in der Regel nur bei trockenem, frostfreiem Wetter durchgeführt. Stellen Sie sicher, dass alle Bereiche frei zugänglich sind und insbesondere der Zugang für den Speicher ohne Hindernisse möglich ist.

7. Betrieb
Eine Solarthermieanlage ist wartungsarm, sie sollte aber regelmäßig zusammen mit der Heizung gewartet bzw. kontrolliert werden, um die volle Leistungsfähigkeit zu erhalten. Die Wartung der Solaranlage  umfasst neben der Kontrolle auf Funktion und Dichtigkeit nur die Messung des Frostschutzes und des PH-Wertes der Solarflüssigkeit. Da der Heizkessel bei Nacht und ungünstigem Wetter die Solaranlage ersetzt, sind Fehlfunktionen der Solaranlage für den Betreiber oft nicht sofort erkennbar. Deshalb sollte die Anlage  hin und wieder  durch den Betreiber auf Funktion kontrolliert werden. Eine kurze Anleitung dazu finden Sie bei der Agenda21 Ottobrunn-Neubiberg: https://www.agenda21-ottobrunn-neubiberg.de/downloads/energie/kurzcheck_solaranlage

Die Effizienz der Gesamtanlage kann durch ungünstige Einstellungen der Anlage verschlechtert werden. Insbesondere Zirkulationspumpen für Warmwasser sollten so kurz wie möglich betrieben werden. Eine richtig eingestellte Heizungsanlage kann zwischen Mai und September das Brauchwasser fast vollständig mit Sonnenenergie erwärmen. Anlagen mit Heizungsunterstützung übernehmen wesentliche Anteile von Mitte Februar bis Mitte November.